Industrielle Luftreinhaltung: Rechtliche Rahmenbedingungen und praktische Beispiele
Seit den späten fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts ist die Gesundheitsbelastung durch Smog in den Blickwinkel der Öffentlichkeit gelangt. Heute ist die Reinhaltung der Luft ein erklärtes Ziel eines umfassenden Umweltschutzes. Da Industrieanlagen naturgemäß größere Mengen an Abgasen produzieren, ist die industrielle Luftreinhaltung, beispielsweise mit der BRACHTEL LUFTTECHNIK GMBH, ein wichtiger Teil dieses Komplexes. Die juristischen Rahmenbedingungen werden durch entsprechende nationale oder länderübergreifende Gesetze geregelt. Als Beispiele sollen hier das Bundes-Immisionsschutzgesetz (BImSchG) sowie die Richtlinien des Europäischen Parlaments genannt werden. Entsprechende Technische Anleitungen regeln die Maßnahmen zur Umsetzung. So wird unter anderem geregelt, welche industriellen oder gewerblichen Anlagen genehmigungsbedürftig sind. Darüber hinaus werden Definitionen und Messvorschriften zur Vermeidung schädlicher Umwelteinflüsse wie Lärm, Erschütterungen oder Luftverunreinigung aufgelistet. Besonders wichtig bei genehmigungsbedürftigen Anlagen ist die Vorsorgepflicht des Betreibers.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten und Techniken der industriellen Luftreinhaltung. Welche im Endeffekt eingesetzt wird, hängt neben den betrieblichen und räumlichen Gegebenheiten vor allem von der Art der Schadstoffe ab, die nicht in die Atmosphäre gelangen dürfen. Die Rauchgasentschwefelung kommt überall zum Einsatz, wo fossile Energieträger mit einem Schwefelgehalt von über 1 % verbrannt werden, in erster Linie Kohle und schweres Heizöl. Es gibt verschiedene Verfahren der Rauchgasentschwefelung, doch das sogenannte nichtregenerative Verfahren wird weltweit am häufigsten eingesetzt. Dabei reagiert das Schwefeldioxid aus dem Abgas mit gelöschtem Kalk (Kalziumoxid mit Wasser) zu Gips. Weniger als die Hälfte dieses sogenannten REA-Gipses werden in der Bauindustrie verwendet, der Rest wird in Deponien entsorgt. Im Unterschied zu natürlichem Gips (Anhydrid) liegt der REA-Gips als Dihydrat vor und weist darüber hinaus eine höhere Restfeuchte auf. In den letzten Jahren ist die Umweltbelastung durch Feinstaub immer mehr ins öffentliche Bewusstsein gelangt. Zum Entfernen feinster Stäube bieten sich neben Filtern (z. B. Patronen- oder Schlauchfilter) prinzipiell zwei unterschiedliche Möglichkeiten der industriellen Luftreinhaltung an. Trockenabscheider kombinieren Absauganlage, Filterpatronen und gegebenenfalls Nachfilterstufen. Damit lassen sich sehr viele unterschiedliche Staubarten effizient entfernen; häufige Einsatzgebiete sind Metall- und Kunststoffverarbeitung sowie chemische und pharmazeutische Industrie. Häufig werden solche Systeme zum Mitarbeiterschutz in Innenräumen wie Fabrikhallen eingesetzt. Damit ist es möglich, die Belastung der Atemluft mit Partikeln unter 1,25 mg/m³ zu reduzieren. Nassabscheider werden eingesetzt, um leicht entzündliche feine Stäube einer Korngröße von etwa 0,1 bis 10 µm aus der Luft respektive Abgasen zu entfernen. Ein prominentes Beispiel ist die Verarbeitung entzündlicher Leichtmetalle wie Magnesium. Diese Technik wird häufig auch mit dem gleichzeitigen Auswaschen gasförmiger Verunreinigungen verbunden. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Gaswäsche. Abschließend sei noch die Anwendung von Ölnebelabscheidern zur Reinigung von Aerosolen erwähnt. Dabei werden Elektro- und Zentrifugalabscheider eher lokal oder in kleineren Anlagen eingesetzt, Feststofffilter hingegen auch bei großen Anlagen.